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Übernachtungsplatz am Elbe-Seiten-Kanal |
Erklärung der ( ) |
schwarz | = Fluss/Kanal-Kilometer des Ankunftsortes |
Elbe-Seitenkanal | rot | = gefahrene Tageskilomter | ||
lila | = Schleusenanzahl | |||
33. Tag ( Montag 31.07.)
Hafen Wittingen – Geesthacht ( Km 584 ) ( 92 km) ( 2 )
0515 Uhr. Es gibt Leben auf dem Tanker nebenan. Wir stehen auf, um möglichst schnell an unseren Kraftstoff zu kommen. EC-Karte wird nicht akzeptiert und wir bekommen so 120,--€ zusammen. Und was witzig ist. Trotz großer Nichtraucher-Hinweise auf dem Tankschiff, qualmen die an Bord alle, wie die Schlote.
Um 0630 Uhr werden wir betankt. Für unsere 120,--€ haben sie uns 96 Liter gegeben. Literpreis= 1,25€. Gegen 0640 Uhr legen wir ab, Richtung Bodenteich, um dort einzukaufen. Es ist heute Morgen richtig frisch und Gerd zieht sich seit Wochen zum ersten Mal eine lange Hose an.0800 Uhr fest mit Stb-Seite in Bodenteich, anschließend Abmarsch in`s Dorf.
Bei dem Gang merken wir, dass wir auf einem Schiff sind, denn die Erde ist ganz schön wackelig beim Gehen. Edeka gibt es, Aldi gibt es auch und auch eine Bank. Wir sind Beide fast pleite und bunkern neue Euronen.
0835 Uhr sind wir zurück an Bord und legen ab zur Weiterfahrt nach Geesthacht. Der Versuch, Kaffee zum Frühstück zu kochen, scheitert mal wieder am Nichtanspringen des Generators. Mir wird auch kalt und ich hüpfe ebenfalls in eine lange Jeans. Gerd, der nicht gefrühstückt hat, haut sich schon wieder die müffelnden Aldi-Klopse rein. Wenn er diese Büchse auch leer hat, hat er sich in den letzten 1½ Wochen ca. 80 Stück von den Dingern reingezogen. Das sind zusammen 2 Kg.
Vor der Schleuse Uelzen machen wir um 0940 Uhr fest und warten auf das Einlaufsignal. 1020 Uhr können wir nach 2 Frachtern einlaufen und verlassen um 1040 Uhr die Schleuse Uelzen wieder. Ein freundlicher Binnenschiffer hat unsere Vorleine, da der Schwimmpoller bei uns an der Wand fehlt, auf seinem Schiff befestigt. Aber mitten während des Schleusganges löst sich sein Knoten vom Poller und nur durch einen energischen Pfiff bekommen wir ihn aus seinem Steuerhaus, um die Leine neu zu belegen. Auf dem letzten Meter der Abwärtsfahrt kommen dann doch noch auf einmal, 2 kleine feste Poller in der Wand, aus dem Wasser. Hier können wir noch mal richtig fest machen, bis die Berufsschiffe mit ihren „Rührwerken“ das Becken verlassen haben. Wir sind gerade 18m mit dem „Fahrstuhl“ nach unten gefahren. Man kommt sich richtig klein vor, wenn man am Ende der Fahrt nach oben guckt. Wieder im Kanal, liebäugelt Gerd noch mal mit unserem Nicht-Stromerzeuger. Zwanzig nach elf springt er dann auch tatsächlich an und wir können uns den ersten Kaffee unterwegs machen.
Mir fällt jetzt um 1400 Uhr auf, daß ich heute noch kein einziges Mal richtig nass vom Schwitzen war. Man merkt auch im Boot, dass man in nördlichen Gefilden ist. Die Temperatur im Boot beträgt „nur“ 27 Grad. 1445 Uhr kommt dann das Schiffshebewerk Lüneburg bei Scharnebek in Sicht. Dort gibt es 2 Tröge, je 100m lang,12m breit, mit einem Hub von sage und schreibe 38m. Der Hubvorgang dauert 15 Minuten. Um 1513 Uhr verlassen wir als 3 Fahrzeug das Hebewerk. Es ist dann 1610 Uhr als wir den Elbe-Seitenkanal verlassen und nach Bb. in die Elbe bei Km 573 einfahren. Jetzt geht es stromabwärts bis Km 584, wo wir in einem Yachthafen in Geesthacht einen Liegeplatz für die letzte Nacht unseres Törns suchen wollen. Hier muß dann auch der Boddy mit Reinigungsmitteln wieder für den Umgang mit normalen Menschen hergerichtet werden. 1650 Uhr passieren wir das stillgelegte Kernkraftwerk „Krümmel“. 10 Minuten später, bei Kilometer 582 ist ein Pumpwerk, mit dem, bei Nichtausnutzung des Stroms des Kraftwerkes, Wasser aus der Elbe hoch, in ein Bassin gepumpt wurde. Durch ablaufen lassen des Wassers, durch Turbinen, wird dann auch Strom erzeugt. Um 1720 Uhr sind wir fest in einer Box im Hafen vom
SV-Geesthacht. Ein Skipper, vom Boot neben unserer Box, hilft uns beim Festmachen. Der Hafenmeister kassiert 8,--€ und lässt mich noch mit einer Eintragung in einer Unterschriftenliste erklären, dass ich für den Erhalt des Seglerhafens bin. Die Stadt Geesthacht braucht wohl Kohle, wie jede Stadt, und will das Hafengrundstück an Investoren verkaufen, die dort Eigentumswohnungen bauen wollen. Ich bin da wirklich für den Erhalt des Hafens. Mit Klaus und Brigitte von der „Nomade“, die neben uns liegt und deren Besatzung aus Rethwisch, bei Bad Oldesloe sind, schnacken wir noch bis 2400 Uhr, dann geht`s in die Koje.